Stehts wirklich in den Sternen?
Wenn das Leben nur so einfach wäre, wie es Horoskope suggerieren: «Liebe», «Gesundheit» und «Job» bilden die Hauptkategorien – und fast immer gehts nur bergauf. Was für viele Unfug ist, nutzen andere zur Orientierung. Das meint Religionswissenschaftlerin Hélène Coste.

Für 2018 sind Änderungen angesagt, auch neue Chancen.» So oder ähnlich klingt es in den Horoskopen von Zeitschriften. Die meisten Leserinnen und Leser glauben nicht daran und freuen sich höchstens über zufällig Zutreffendes. Bei persönlich erstellten Horoskopen jedoch steige die Glaubwürdigkeit, sagt die Religionswissenschaftlerin Hélène Coste.
«Es geht immer darum, zukünftige Ereignisse vorauszusagen oder verborgenes Wissen aufzudecken.» Für persönliche Horoskope erstellen die Astrologen eine grafische Momentaufnahme der Himmelskörper und besprechen diese mit den Klienten. Gemeinsam wird nach Parallelen in deren Leben gesucht. «Die Wahrscheinlichkeit, solche zu finden, ist hoch», sagt Coste. Denn persönliche Horoskope seien komplex, fehlende Übereinstimmungen könnten dabei leicht mit anderen Elementen kompensiert werden.
Astrologische Beratungen werden übrigens nicht nur von esoterisch überzeugten Einzelpersonen in Anspruch genommen, sondern auch von Unternehmen. So listet etwa die bekannteste Astrologin der Schweiz, Monika Kissling alias Madame Etoile, auf ihrer Website Unternehmen wie Daimler-Chrysler oder Swisscom als Kunden auf.
Der Markt für persönliche Horoskope sei stabil, sagt Trudy Graber von Astrodata. «Trotz der Gratisangebote im Internet, die natürlich nicht dieselbe Qualität bieten wie unsere Horoskope.» Wie gross der Schweizer Markt ist, ist unklar: Über solche Zahlen spricht man in der Branche nicht.
Das Vertrauen in die Astrologie steigt, je mehr man sich damit auseinandersetzt

Horoskope werden meistens nicht aus wissenschaftlicher Neugier bestellt.
Andreas Kyriacou
Andreas Kyriacou
15.01.2018Wer mehr über die Einmann-Religion von Norbert Derksen erfahren will, wird hier fündig:
http://www.relativ-kritisch.net/blog/kritiker/hypothesen-die-niemand-braucht-2-norbert-derksen