Rat und Hilfe bei sexueller Belästigung
Das neue Portal Belästigt.ch ist eine Anlaufstelle für Frauen und Männer, die Opfer von sexueller Belästigung sind. Mitinitiantin Anja Derungs erklärt, warum es ein solches Angebot braucht und wie sich Betroffene wehren können.

War es nur ein dummer Witz des Chefs? Eine zufällige Berührung des Kollegen? Oder vielleicht doch sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz? Oft ist die Antwort auf solche Fragen nicht ganz einfach.
Die neue Website Belästigt.ch bietet nun eine zentrale Anlaufstelle zum Thema sexuelle oder sexistische Belästigung am Arbeitsplatz. Hier können sich Arbeitnehmende, aber auch Arbeitgeber informieren und bei Bedarf mit Fachpersonen in Kontakt treten. Das Angebot gilt sowohl für Frauen als auch für Männer. Die Seite wurde unter anderem von der Fachstelle für Gleichstellung der Stadt Zürich und der Frauenberatung sexuelle Gewalt initiiert und ist vom Bund finanziert.
Bis vor rund 20 Jahren konnte man gegen sexuelle Belästigung nur via Strafrecht klagen. Aber Belästigungen geschehen oft subtil und ohne Zeugen, was eine Strafanzeige meist zum ungeeigneten Mittel macht.
Seit dem Gleichstellungsgesetz aus dem Jahr 1996 gibt es die Möglichkeit einer zivilrechtlichen Klage gegen Arbeitgeber, die Betroffene nicht oder nicht genügend geschützt haben.
Das Gesetz verpflichtet die Arbeitgeber, dafür zu sorgen, dass in ihrem Betrieb niemand sexuell belästigt oder diskriminiert wird. Dieses Recht können Betroffene vor Gericht einfordern.
Was konkret als sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz gilt, zeigen fünf verschiedene Videoclips auf der neuen Website Belästigt.ch, oder in ausführlicher Form die Beispiele in der Online-Datenbank Gleichstellungsgesetz.ch.
Sexuelle Belästigung zeigt man nicht aus dem Nichts an, dafür ist das Ganze zu belastend
Man sollte Mails, SMS oder andere Dokumente, die Belästigungen enthalten, sammeln.
Anja Derungs (41) ist Leiterin der Fachstelle für Gleichstellung der Stadt Zürich.
Urs Dupont
Urs Dupont
04.09.2017Im Grunde genommen richtig. Genau so ist jedenfalls z.B. mit dem mutwilligen Generierten von bestialischem Motorenlärm. Es is nicht entscheidenden, ob Lärmfreaks es als Musik empfinden, entscheidend ist, wie es bei den unfreiwilligen Empfängern ankommt. Obwohl es dazu klare gesetzliche Vorschriften gibt und die Mehrheitsverhältnisse eindeutig sind, sind dazu sowohl die Behörden als auch die Politiker völlig untätig. Dafür hyperventilieren sie, wenn es um ein fast ausschliessliches Frauenanliegen handelt, wie beispielsweise auch, wenn ausnahmsweise mal eine Frau weniger verdient als ein Mann. Umgekehrt spielt es keine Rolle!
Urs Dupont
Urs Dupont
29.08.2017Frau Schwab, dieser Artikel - auch wenn Männer und Frauen erwähnt sind - zielt doch wie vieles (z.B. auch unser Scheidungs(un)recht) gezielt gegen die Männer. Die 28 / 10% sind doch schlicht aus den Fingern gesogen. Haben Sie (oder ev. die Redaktion) mehr Unterlagen zu diesen Zahlen, die ich sehr bezweifle. Kein Mann in meiner Umgebung hat Anzeige wegen sexueller Belästigung je gemacht, einige Frauen aber schon (nicht gegen mich), selbst wenn es sich nur um einen Flirt handelte.
Genau gleich verhält es sich bei Scheidungen. Formal sind immer Männer und Frauen erwähnt aber wissen Sie von Scheidungen (ohne Kinder), wo die Frau nur noch (finanzielle) Pflichten und der Mann nur noch kassieren kann? Umgekehrt ist dies die zigtausendfache Wirklichkeit, obwohl Frauen heute im Durchschnitt sich besser und länger ausbilden lassen und - sofern sie nicht 50% ihrer Zeit für Hobbies aufwenden - im Durchschnitt mindestens gleich gut bezahlt werden. Daran ändern auch die gefälschten "Studien" nichts, wo Aepfel (Teilzeitarbeit) mit Birnen (Vollzeitarbeit) verglichen werden.
Urs Dupont
Urs Dupont
28.08.2017Warum unterstützt das MM permanent und einseitig diesen verbissenen, im Rahmen der (Un)gleichstellung getätigten Kampf einiger Frauen gegen die Männer, bei welchem Frau Derungs seit Jahren, staatlich gut bezahlt, an der Spitze dieser unseligen Bewegung steht? Dies obwohl in den meisten Bereichen heute die Männer deutlich benachteiligt und diskriminiert werden.
Klar gibt es immer noch ewig gestrige Machos, die Frauen (nicht nur solche aus dem Osten) bloss als Sexobjekt sehen (Zitat Frau Liliya Tanner). Aber wieviel mehr Frauen, sehen – obwohl z.T. besser bezahlt als Männer – diese bloss als Finanzierungsobjekt, speziell dann, wenn erstere von letzteren nichts mehr wissen wollen?
Elsa Schwab
Elsa Schwab
29.08.2017Herr Dupont,
Haben Sie den Artikel gelesen? Männer sind genauso angesprochen wie Frauen. Männer werden genauso berücksichtigt. Was soll also dieses Mimimi...?