Zehn häufige Zahnpflege-Irrtümer
Apfelessen ersetzt die Zahnpflege, und kräftiges Bürsten nützt am meisten. Zehn berühmte Irrtümer über eine gute Zahnpflege und wichtige Anlaufstellen für Menschen mit Zahnfleischproblemen.

Halbwissen und Unwahrheiten beim Zähneputzen sind für eine gute Reinigung nicht gerade förderlich. Die folgenden zehn Tipps zeigen, wie es richtig geht. Schon zu spät? Auf der rechten Seite im Kasten «Wichtige Anlaufstellen» finden Sie Kontaktmöglichkeiten zu Universitätskliniken und Infos zu Zahnfleischentzündung.
1. Gutes Nachspülen ist wichtig
Den Mund nach dem Zähneputzen ausspülen ist zwar angenehm, aber nur dosiert zu empfehlen. Wer zu lange oder mit zu viel Wasser nachspült, entfernt gleichzeitig alle schützenden Stoffe der Zahnpasta, die ihre Wirkung auch nach dem Putzen entfalten sollen.
2. Ohne Zucker bleiben die Zähne gesund
Allein durch den Verzicht auf Zucker lassen sich Löcher in den Zähnen nicht vermeiden. Auch andere Lebensmittel liefern den Bakterien Futter, damit diese sich wohlfühlen. Besonders Esswaren mit viel Kohlenhydraten, wie zum Beispiel Brot oder Teigwaren, können ohne richtiges Putzen genauso viel Schaden anrichten wie der Süssstoff.
3. Elektrische Bürsten putzen besser
Es lässt sich nicht abschliessend beurteilen, ob elektrische Zahnbürsten gründlicher putzen. Entscheidend sind vielmehr die richtige Technik und das regelmässige Austauschen der Bürste. Zahnärzte empfehlen einen Rhythmus von drei Monaten.
4. Je kräftiger putzen, desto sauberer die Zähne
Das Gegenteil ist der Fall. Wer zu fest drückt, schädigt die Zähne oder das Zahnfleisch und kratzt schlimmstenfalls den Zahnschmelz weg. Am besten ist eine weiche Bürste sanft anzuwenden oder eine elektrische Zahnbürste einzusetzen, die bei zu starken Druck Alarm schlägt.
5. Zahnspülungen ersetzen die Bürste
Zusätzlich zum Putzen mit der Zahnbürste ist der Einsatz von Spülmitteln oder speziellen Kaugummis sicher empfehlenswert. Aber für mehr als für die Zahnpflege zwischendurch eignet sich beides nicht. Einzig die Reinigung mit Borsten ist gründlich genug.
6. Kreisbewegungen sind optimal
Die beste Putztechnik ist, die Bürste in einem 45-Grad-Winkel auf den Zahnfleischrand zu setzen, um mit leichten, kreisenden Bewegungen in die Zwischenräume und unters Zahnfleisch zu gelangen. Diesen Vorgang an jeder Stelle im Mund mehrfach während zwei bis drei Minuten wiederholen.
7. Tee schadet den Zähnen
Zwar können sich Zähne insbesondere durch Schwarztee verfärben, aber die Inhaltsstoffe Fluor und Tannine härten den Zahnschmelz und schützen vor Karies. Gut für die Zähne sind zudem Milch und Milchprodukte wie Käse, deren Mineralstoffe wie Kalzium vor Löchern schützen.
8. Mit täglichem Apfel nie zum Zahnarzt
Äpfel sind gesund, aber ersetzen weder das Zähneputzen noch regelmässige Zahnarztbesuche. Der Grund: Die Säure in der Frucht greift den Zahnschmelz an, weshalb nach dem Essen unbedingt 20 bis 30 Minuten mit dem Putzen zugewartet werden sollte, um diesen nicht abzuschaben.
9. Wenns blutet, nicht mehr putzen
Wenn das Zahnfleisch blutet, liegt eine durch Bakterien verursachte Entzündung vor. Deshalb sollte gerade diese Stelle besonders gründlich geputzt werden. Hört die Blutung nach wenigen Tagen nicht von selbst auf, sollten Betroffene unbedingt einen Zahnarzt besuchen.
10. Pflege von Milchzähnen nicht so wichtig
Schlechtes Putzen von Milchzähnen kann schlimme Folgen für Kinder haben, obwohl die Zähnchen automatisch ausfallen. Muss einer gezogen werden, können Nachbarzähne durch die entstandene Lücke schief wachsen. Zudem sollen ungesunde Milchzähne ein erhöhtes Risiko für spätere Karies sein.
Autor: Reto Vogt